Ab 2027 wird der Digitale Produktpass (DPP) Pflicht. Für Entsorgungsunternehmen bedeutet das: Neue Chancen, aber auch neue Pflichten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich vorbereiten und vom DPP profitieren.
Was ist der Digitale Produktpass?
Der Digitale Produktpass ist eine EU-Initiative zur Förderung der Kreislaufwirtschaft. Jedes Produkt erhält einen digitalen Zwilling, der Informationen über Herkunft, Materialzusammensetzung, Reparaturmöglichkeiten und Verwertungswege enthält.
Zeitplan und Umsetzung
- 2024: Pilotprojekte in Textil- und Elektronikindustrie
- 2027: DPP-Pflicht für erste Produktgruppen
- 2030: Flächendeckende Einführung für alle Konsumgüter
Was steht im DPP?
Der DPP enthält:
- Materialzusammensetzung: Welche Rohstoffe wurden verwendet?
- Herkunft: Wo wurde das Produkt hergestellt?
- Reparaturinformationen: Wie kann das Produkt repariert werden?
- Verwertungswege: Wie wird das Produkt am Ende recycelt?
- CO₂-Fußabdruck: Wie viel CO₂ wurde bei Herstellung und Transport emittiert?
Was bedeutet der DPP für Entsorgungsunternehmen?
4 Vorteile
1. Bessere Sortierung
Mit DPP-Daten wissen Sie sofort, welche Materialien in einem Produkt stecken. Sortieranlagen können präziser arbeiten, Verwertungsquoten steigen.
Beispiel: Ein Smartphone enthält 60+ verschiedene Materialien. Mit DPP wissen Sie, wo Gold, Kupfer und Seltene Erden stecken – und können gezielt recyceln.
2. Höhere Verwertungsquoten
Bessere Sortierung = höhere Qualität der Sekundärrohstoffe = bessere Marktpreise.
Praxisbeispiel: Ein Recyclinghof in den Niederlanden steigerte durch DPP-basierte Sortierung die Verwertungsquote von 70% auf 82% – und erzielte 15% höhere Erlöse.
3. Compliance
Der DPP wird Pflicht. Wer jetzt vorbereitet ist, vermeidet Bußgelder und Haftungsrisiken.
4. Neue Geschäftsmodelle
DPP ermöglicht Refurbishment und Remanufacturing. Entsorgungsunternehmen werden zu Rohstofflieferanten für die Industrie.
3 Pflichten
1. Infrastruktur aufbauen
Sie müssen DPP-Daten scannen und verarbeiten können. Das erfordert:
- Scanner/Lesegeräte für QR-Codes oder NFC-Tags
- Software zur Verarbeitung der Daten
- Schnittstellen zu Sortieranlagen und ERP-Systemen
2. Daten weitergeben
Sie müssen dokumentieren, was mit dem Produkt passiert ist:
- Wurde es recycelt oder verbrannt?
- Welche Materialien wurden zurückgewonnen?
- Wohin gingen die Sekundärrohstoffe?
3. Mitarbeiter schulen
Ihre Mitarbeiter müssen wissen, wie sie mit DPP-Daten umgehen. Das betrifft:
- Annahmepersonal (Scannen der Produkte)
- Sortierer (Interpretation der Daten)
- Disponenten (Planung der Verwertungswege)
Circuflow DPP-Features
Circuflow bereitet Sie auf den DPP vor:
1. DPP-Scanning
Scannen Sie QR-Codes oder NFC-Tags direkt in der Fahrer-App. Die Daten werden automatisch ins System übernommen.
2. Automatische Sortierempfehlungen
Basierend auf DPP-Daten schlägt Circuflow die optimale Verwertung vor:
- Refurbishment: Produkt ist noch funktionsfähig
- Recycling: Materialien können zurückgewonnen werden
- Energetische Verwertung: Keine andere Option möglich
3. Materialstrom-Tracking
Circuflow trackt jedes Produkt vom Eingang bis zur Verwertung. Sie können jederzeit nachweisen, was damit passiert ist.
4. eANV-Integration
DPP-Daten werden automatisch in elektronische Nachweise (eANV) übernommen. Keine manuelle Eingabe mehr.
5. Reporting
Automatische Berichte für Kunden, Behörden und Zertifizierer:
- Verwertungsquoten pro Produktgruppe
- CO₂-Einsparungen durch Recycling
- Sekundärrohstoff-Mengen
Praxisbeispiel: Recyclinghof mit DPP
Ausgangssituation: Kommunaler Recyclinghof, 15.000 Tonnen/Jahr, 12 Mitarbeiter.
Problem: Manuelle Sortierung, niedrige Verwertungsquote (68%), hoher Aufwand für Dokumentation.
Lösung: Circuflow mit DPP-Modul, Scanner an allen Annahmestellen.
Ergebnisse nach 12 Monaten:
- Verwertungsquote: 68% → 82%
- Sortierzeit: -35%
- Dokumentationsaufwand: -70%
- Sekundärrohstoff-Erlöse: +€45.000/Jahr
5 häufige Fragen zum DPP
1. Muss ich alle Produkte scannen?
Nein. Der DPP gilt zunächst nur für bestimmte Produktgruppen (Elektronik, Textilien, Batterien). Aber: Je mehr Sie scannen, desto besser Ihre Daten.
2. Was, wenn ein Produkt keinen DPP hat?
Übergangsweise wird es Produkte ohne DPP geben. Circuflow kann auch manuelle Eingaben verarbeiten.
3. Wer bezahlt die Infrastruktur?
Die EU plant Förderprogramme für Entsorgungsunternehmen. Circuflow ist bereits DPP-ready – keine teure Neuanschaffung nötig.
4. Was passiert mit meinen Daten?
Sie behalten die Kontrolle. Circuflow speichert Daten verschlüsselt und gibt sie nur mit Ihrer Zustimmung weiter.
5. Wie lange habe ich Zeit?
Bis 2027. Aber: Wer jetzt startet, hat einen Wettbewerbsvorteil.
Ihre DPP-Readiness-Checkliste
Bewerten Sie Ihren Betrieb:
- Scanner/Lesegeräte vorhanden
- Software kann DPP-Daten verarbeiten
- Schnittstellen zu Sortieranlagen
- Mitarbeiter geschult
- Prozesse für Datenerfassung definiert
- Datenschutz-Konzept erstellt
- Reporting-System vorhanden
- Kunden über DPP informiert
- Verwertungspartner DPP-fähig
- Pilotprojekt gestartet
Auswertung:
- 0-3 Punkte: Dringender Handlungsbedarf
- 4-7 Punkte: Auf gutem Weg
- 8-10 Punkte: DPP-ready
Nächste Schritte
- Jetzt: Circuflow DPP-Modul testen
- Q2 2025: Pilotprojekt mit 100 Produkten
- Q4 2025: Rollout auf alle Annahmestellen
- 2026: Optimierung und Schulung
- 2027: DPP-Pflicht – Sie sind bereit
Bereit für den Digitalen Produktpass? Vereinbaren Sie jetzt eine Demo [blocked] und sehen Sie, wie Circuflow Sie vorbereitet.

